Geschichte

Es begann mit Arenberger Dominikanerinnen

Das Oberlinhaus und der Deutsche Orden sind seit dem 1. Januar 2011 gemeinsam Träger der Schule am Norberthaus – heute Oberlin Norberthausschule. Das Haus St. Norbert hatte der Deutsche Orden, eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, 1997 von Arenberger Dominikanerinnen übernommen. Diese hatten hier bereits seit 1957 Menschen mit geistiger Behinderung jeden Alters betreut und zunächst in der hauseigenen Küche, Gärtnerei und Wäscherei ausgebildet. Im Jahr 1991 wurden Förderung und Ausbildung mit der Gründung einer Förderschule professionalisiert. Bereits damals lernten hier rund 50 Schülerinnen und Schüler mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt "Geistige Entwicklung".

Vor der gemeinsamen Trägerschaft hatte die Förderschule zunehmend rückläufige Schülerzahlen. Deshalb hatten der Deutsche Orden und das Oberlinhaus im Laufe des Jahres 2010 Möglichkeiten einer Zusammenarbeit miteinander ausgelotet. Das Oberlinhaus baute damit seinen Wirkungsbereich in der schulischen Bildung und Förderung aus.

Unterricht in Krankenzimmern

Die Anfänge der Schulbildung für Kinder mit Förderbedarf gehen im Oberlinhaus weit über das Jahr 1899 hinaus. Bereits bis zur damaligen Einweihung des ersten Schulhauses wurden rund 200 Kinder im Mutterhaus sowie im Krankenhaus der dikonischen Dienstleistungsgemeinschaft auf dem heutigen Campus an der Rudolf-Breitscheid-Straße in Potsdam-Babelsberg unterrichtet – größtenteils direkt in Krankenzimmern. Denn viele Kinder, die an Polio oder Knochentuberkulose erkrankt waren, mussten oft über Wochen und Monate in Gipsbetten liegen. Mobile und transportfähige Kinder konnten fortan in Klassenräumen unterrichtet werden.

Während noch bis in die 1930er Jahre die Bildung von Kindern mit Förderbedarfen oft nur eine Form der Betreuung war, erhielten Kinder mit Erkrankungen und Behinderungen im Oberlinhaus eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Bildung und Therapie. Für das ganzheitliche pädagogische Konzept erhielt der Oberlinverein bereits im Jahr 1900 auf der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille. Die Schule in Potsdam-Babelsberg wurde 1990 nach ihrem Ideengeber – Johann Friedrich Oberlin (1740-1826) – benannt. Seit 1992 ist sie als Ersatzschule staatlich anerkannt und wächst kontinuierlich. Heute zählt sie mehr als 300 Schülerinnen und Schüler. Bereits Ende der 2000er Jahre erforderte die steigende Schülerzahl eine räumliche Vergrößerung: 2011 wurde ein Neubau auf dem Oberlinhaus-Campus feierlich eröffnet und 2013 folgte die barrierefreie Sanierung des Altbaus. 

Klassenräume mit Terrassen

Auch in Michendorf wurde saniert: 2012 wurden neue Klassen-, Fach- und Therapieräume eingeweiht und die Ausstattung auf den neuesten Stand gebracht. Zudem verfügt die Schule seither über barrierefreie Sanitäranlagen und Klassenräume mit Terrasse, auf der die Schülerinnen und Schüler auch im Freien lernen können. Der Schulsaal ist seit seiner damaligen Sanierung ideal für Feierlichkeiten und Veranstaltungen.